Leitbild für Viersen

P4F Kreis Viersen
P4F Kreis Viersen • 27 Juli 2022

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Das Stadtmarketing der Stadt Viersen hat uns um unsere Expertise zum Leitbild der Stadt Viersen gebeten. Dies haben wir als Anlasse genommen, ein eigenes Leitbild zu entwerfen. Uns schwebt Viersen als Stadt mit ökologischem Vorbildcharakter vor. Die PDF-Version unseres Leitbildes, das wir dem Stadtmarketing un den Fraktionen im Stadtrat zugeschickt haben, ist hier zu finden. 


Leitbild für Viersen – Viersen als ökologisches Vorbild
 
Deutschland hat sich im Pariser Abkommen völkerrechtlich verbindlich zum 1.5 Grad Ziel bekannt. Jetzt entscheidet sich, ob dieses Ziel – also das Ziel die Erderwärmung auf ein Maximum von 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen – erreicht werden kann. Jeder muss dazu beitragen. Die Stadt Viersen will ihren Anteil dazu beitragen und schnellstmöglich eine klimaneutrale Stadt werden. Das Gebot jeder weiteren Stadtentwicklung ist daher den Ausstoß an Treibhausgasen entscheidend zu minimieren.
 
Die Stadtverwaltung Viersen will zusammen mit der Bevölkerung, der ansässigen Industrie und dem Gewerbe zum ökologischen Vorbild werden und das positive Image der Stadt stärken. Der dadurch ausgelöste Effekt einer Stadt mit hoher Lebensqualität trägt weiter zum positiven Image der Stadt bei und zieht weitere Unternehmen und Gewerbetreibende in die Stadt.
 
Zielgruppen
 
Die Stadt verpflichtet sich nicht nur zu Entscheidungen für das Wohl ihrer jetzigen Bewohner, sondern auch für das Wohl zukünftiger Generationen einzustehen. Insbesondere erkennt die Stadt an, dass in einer globalisierten Welt lokales Handeln auch globale Wirkung entfalten kann. Ganz besonders gilt dies für den Klimawandel als globales Problem, der zwar nicht alleine lokal gestoppt werden kann, zu dessen Bekämpfung aber jeder lokale Beitrag von größter Bedeutung ist.
 
Alleinstellungsmerkmal
 
Viersens besondere Stärke ist die enge Verbindung von Urbanität und Natur. Diese besondere Stärke kann nur erhalten bleiben, wenn sich Viersen zum nachhaltigen Schutz der Natur bekennt und Urbanität in neuen Kategorien gedacht wird. Viersens besondere Stärke soll langfristig erhalten bleiben, indem ein modernes, nachhaltiges Urbanitätskonzept entwickelt wird, dass die Verbindung zur Natur in den Mittelpunkt des Handelns der Bürger, des Gewerbes und der Industrie, sowie der Stadtverwaltung stellt.
 
Konkretisierung der zukünftigen Maßnahmen
 
Um die Ziele als nachhaltige Klimaschutzstadt zu erreichen, wird die Stadtverwaltung in verschiedenen Sektoren mit allen relevanten Akteuren in der Stadt – insbesondere mit den Bewohnern – zusammenarbeiten. Die Sektoren, in denen die Stadt aktiv werden wird, sind:

 

 

  • nachhaltiges Bauen & Energie: Neubauten in der Stadt – öffentlich und privat – müssen den höchsten Klimaschutzstandards genügen. Dies umfasst unter anderem die Unterstützung durch die Stadt, um auf jedem geeigneten privaten Dach, aber auch auf allen geeigneten gewerblichen Flächen eine PV-Anlage zu installieren. Beratungsangebote unterstützen die Bürger bei der Wahl einer Heizungsanlage mit dem Ziel die Verbrennung fossiler Energien auszuschließen. Weiter wird die Stadt in der Förderung von Dach- und Fassadenbegrünungen aktiv werden. Städtische Gebäude sollen Vorbildcharakter bekommen und mit PV-Anlagen, sowie passenden Begrünungsmaßnahmen ausgestattet werden.
  • Klimafolgenanpassung: Im Rahmen von Klima-Anpassungsmaßnahmen wird in Viersen ein ökologisches Konzept zum Ausgleich der erhöhten Temperaturen erarbeitet, das auch zur verbesserten Versickerung von Niederschlagswasser führt (Stichwort: Schwamm-Stadt). Zugleich sollen die klimatischen Bedingungen in der Stadt durch eine nachhaltig angelegte Stadtbegrünung verbessert werden. Im öffentlichen Bereich sollen an die klimatischen Entwicklungen angepasste und die Biodiversität fördernde Begrünungsmaßnahmen vorgenommen werden.  
  • Mobilität: Die Stadt wird aktiv an der Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs innerhalb der Stadt aber auch über die Grenzen der Stadt hinaus teilnehmen. Ziel ist es, das Auto für den innerstädtischen Verkehr überflüssig zu machen, indem der ÖPNV für alle Bevölkerungsschichten attraktiver gemacht wird und der Fahrradverkehr auf allen Wegen Vorrang vor dem Autoverkehr bekommt. Um das Fahrradfahren sicherer zu machen, wird eine flächendeckende Tempo-30 Regel in der Stadt eingeführt und der Einrichtung von Fahrradstraßen vorangetrieben. Der Durchgangsverkehr mit dem Auto soll soweit behindert werden, dass er gegenüber der Umfahrung der Stadt unattraktiv wird und dadurch versiegt. Auch Wirtschaft und Handel sollen von der Straße auf die Schiene gebracht werden. Dort, wo der Verkehr mit Kraftfahrzeugen nötig ist, soll die nötige Infrastruktur für umweltfreundliche Antriebe unterstützt werden.