Interview mit Pascal Gräf im P4F-Newsletter
Wartezimmerzeitschrift "Genug Gewartet" – Hintergründe und Ausblicke
erschienen im Parents-Newsletter #43 (September 2025)

Frisch aus der Druckerei gekommen ist gerade die sechste Ausgabe der Wartezimmerzeitschrift "Genug Gewartet". Jörg Weißenborn hat mit Pascal Gräf aus Freiburg gesprochen, der mitverantwortlich für die Organisation des Magazins ist. Gleichzeitig engagiert er sich auch für den Podcast "Oma, Opa, erzählt mal!" – darum geht es dann im zweiten Teil des Interviews in unserem Oktober-Newsletter.
Frage: Gerade ist die Ausgabe Nr. 6 der Wartezimmerzeitschrift erschienen. Welche Themen erwartet die Leserschaft?
Antwort: Mit der neuen Ausgabe haben wir einen positiven Blick in die Zukunft gewagt. Es ist eine "Mut-Mach-Zeitschrift" geworden, die dem ganzen Negativen aus den Medien etwas entgegensetzen will. Wir gehen zurück zu unseren Anfängen als Kinder, wie wir uns die Zukunft ausgemalt haben und zeigen, was für Lebensgeschichten und Projekte sich daraus entwickelten – die auch vom Gründer der Webseite storiesforfuture.org, dem Schweizer Wirtschaftspsychologen und Verhaltensökonom Moritz Jäger, gesammelt werden.
Frage: Wie und wann entstand die Idee, sich als Zielpublikum Menschen zu suchen, die beim Arzt oder Therapeuten warten müssen? Warum gerade diese?
Antwort: Die Idee entstand zur Bundestagswahl 2021. Wir überlegten uns in der Arbeitsgruppe der Parents "AG 60+", wie wir die ältere Generation erreichen können. Gerade diese Altersgruppe hat den meisten Einfluss auf unsere Wahlen. Sie bezieht ihre Informationen meist aus dem Fernsehen und der Tageszeitung und kommt weniger mit unserer Informationsblase in Kontakt. So reifte die Idee, eine eigene Zeitschrift für Wartebereiche, wo ältere Menschen hinkommen, zu gestalten.
Frage: Wie seid ihr als Redaktion organisiert?
Antwort: Unsere Redaktion macht vielfältige Arbeit. Wir sind bundesweit verteilt, daher können wir uns nur online treffen und nutzen einen gemeinsamen Chat zum schnellen Austausch. Wir teilen uns die zahlreichen Aufgaben: Autoren anschreiben, Texte redigieren, die grafische Gestaltung, zum Schluss dann Versand, Druck und Werbung.
Frage: Ihr habt u. a. immer Themen der Psychologist for Future im Blatt. Arbeitet ihr auch mit den Parents oder anderen FF-Gruppen zusammen?
Antwort: Ja, nicht nur mit den Psychologists, auch mit den Architects, Vegans, Christians, Health… For Future… Wir schreiben verschiedene For-Future-Gruppen an und fragen, ob sie zu verschiedenen Themen Artikel schreiben wollen. Wir wollen die Vielfalt der Bewegung zeigen.
Frage: Wie finanziert sich das Projekt?
Antwort: Allein mit Einzel-Spenden über unsere Seite: parentsforfuture.de/genug-gewartet.
Damit zahlen wir Druck und Versand. Wir möchten so viele Spendengelder sammeln, damit wir die Zeitschrift auch über den Lesezirkel als Beilageheft verteilen können. Jeder Euro hilft, mehr Menschen aktiv für einen gerechten globalen Klimaschutz aktiv werden zu lassen. Dank der Kooperation mit Parents For Future Deutschland e. V. können wir auch eine Spendenquittung ausstellen.
Frage: Wenn ich in meiner Stadt oder Gemeinde "Genug Gewartet" verbreiten möchte: Wie gehe ich da am besten vor?
Antwort: Sprecht eure Ärzte und Therapeuten an, fragt in Cafés eurer Stadt, ob man die Zeitschrift dort auslegen darf. Sagt ihnen gerne, wo man die Zeitschrift bestellen kann. Dafür ist auch extra auf unserer letzten Seite der Zeitschrift der QR-Code zur Webseite gedruckt. Die Zeitschrift kann kostenfrei über unsere Webseite bezogen werden. Macht eure Freunde, Bekannten, Verwandten auf die Zeitschrift aufmerksam und bittet sie um Hilfe bei der Verteilung…
Frage: …dazu gibt es ein schönes Beispiel in der aktuellen Ausgabe…
Antwort: Ja, die Frau Werner… sie verteilte zum 80. Geburtstag die Zeitschrift auf ihrer Feier, hatte statt teurer Geschenke ihre Freunde um Spendengelder für die Zeitschrift gebeten.
Frage: Du bist ja nicht nur bei dem Magazin engagiert. Magst du noch etwas mehr über dich verraten?
Antwort: Meine erste Klima-Demo habe ich 2013 organisiert. Als Diplom-Physiker und Projektmanager in der Medizintechnik war mir immer klar, wie viel Einfluss unsere täglichen unbedachten Entscheidungen auf die Umwelt und Politik haben. 2018 kam ich über eine Klima-Demo zu den Parents in Freiburg, wurde Deli und auch bald ein Organisator der Grandparents, wo ich mich u. a. um Social Media kümmere.
Neben vielen Leserbriefen, Medienkritik und Gründungen von eigenen Grandparents-Ortsgruppen in enger Zusammenarbeit mit den Parents haben die Grandparents stark bei der Entwicklung von "Genug Gewartet" mitgewirkt und einen eigenen Podcast gegründet, der jede Woche erscheint.
Frage: Ja, der Podcast ist ein weiteres tolles Projekt der Grandparents. Nur ganz kurz zum Schluss ein paar wenige Sätze dazu, denn ausführlicher widmen wir uns dem Podcast im nächsten P4F-Newsletter.
Antwort: Der Podcast "Oma, Opa, erzählt mal!" erscheint jede Woche über Spotify & Co. Mit mittlerweile über 230 Folgen und mehr als 11.000 Aufrufen ist der Podcast sehr erfolgreich. Hier werden Geschichten im Blickwinkel vom Wandel der Zeit erzählt und es werden auch aktuelle Themen dazu eingeordnet. www.parentsforfuture.de/
hintergrund-grand-parentsforfuture-podcast
Frage: Wie kann man mit euch in Kontakt treten?
Antwort: Für die Zeitschrift kann man mit uns über die Mail-Adresse genug-gewartet[at]parentsforfuture.de in Kontakt treten und hinsichtlich Themen zu den Grandparents kann man über grand[at]parentsforfuture.de auf uns zukommen. Wir freuen uns über jede Zuschrift.