Wasserstoff nicht verheizen!

Kampagne: kein Wasserstoff in der kommunalen Wärmeplanung!

erschienen im Parents-Newsletter #32 (März 2024)

Das Umweltinstitut München (UIMünchen) hat eine breit angelegte Kampagne gestartet, um zu verhindern, dass im Rahmen der anstehenden kommunalen Wärmeplanung Wasserstoffnetze für die Gebäudeheizung ausgewiesen werden.

Die Risiken von Wasserstoff in der Wärmeversorgung

  • Wasserstoff wird im Vergleich zu anderer Wärmeerzeugung noch lange sehr teuer bleiben. Die verfügbaren Mengen werden absehbar knapp sein, Herstellung und Transport sind energetisch ineffizient und kostenaufwändig.
  • Die Umstellung der Gasnetze auf Wasserstoff für Gebäudewärme lohnt sich angesichts der perspektivisch stark abnehmenden Anzahl an Gaskund*innen nicht.
  • Gasnetzbetreiber sind zu teuren Entschädigungszahlungen gegenüber Gebäudeeigentümer*innen verpflichtet, wenn ein geplantes Wasserstoffnetz scheitert.

Die Gas-Lobby stoppen!
In Hochglanzbroschüren und auf Informationsveranstaltungen propagiert die Gas-Lobby den regionalen Energieversorgern und Politiker*innen die Umstellung der Wärmeversorgung von Gas auf Wasserstoff als leichten und kostengünstigen Weg in eine nachhaltige Wärmeversorgung. Sie will auf diese Weise ihr fossiles Geschäftsmodell so lange wie möglich am Leben erhalten. Hier sind vor allem der Lobbyverband „Zukunft Gas“ mit ihrer Plattform „H2 kommunal“ sowie der Unternehmensverbund „H2vorOrt“ aktiv, bei denen auch viele regionale Energieversorger Mitglied sind. Ob euer Versorger dazu gehört, könnt ihr über die hinterlegten Links feststellen.
 

H2
Berechnung für ein typisches Mehrfamilienhaus, durchgeführt von der Prognos AG.
Quelle: DUH, BUND, WWF, UIMünchen (2023)


Wie läuft die H2-Kampagne?
Die Kampagne des UIMünchen umfasst folgende Aktivitäten:

  • Informationsschreiben an alle Bürgermeister*innen Deutschlands zur Risikoinvestition Wasserstoff (erl. 02/2024)
  • Offener Brief an alle Bürgermeister*innen Deutschlands mit 217 Mitzeichnenden (incl. P4F DE, 21.03.2024)
  • Recherche und Zusammenstellung von Infomaterialien und Hintergründen zu kommunalen Aktivitäten der Gas-Lobby
  • Unterstützung von lokal Engagierten bei Protestaktionen: Tipps für wirkungsvolle Kampagnenarbeit zur Wärmewende
  • Ab Mitte April: Gemeinsame Online-Seminarreihe mit GermanZero: Ermächtigung und Vernetzung von lokal Engagierten zu kommunaler Lobbyarbeit für die Wärmewende

Ab Donnerstag, den 21. März wird es mehrere Veröffentlichungen und Mitmachangebote auf der Webseite des UIMünchen geben. Bei Fragen und Unterstützungsbedarf schreibt an klimawende@umweltinstitut.org. Wir werden im P4F-Newsletter weiter über die Kampagne informieren.

Wolfgang Schöllhammer, OG Mainz

 

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