Fahrrad-DANKstellen und Pendlerfrühstück
erschienen im Parents-Newsletter #41 (Juni 2025)
Die Fahrrad-DANKstelle als Aktionsform hat sich bei den Hamburger Parents als hervorragendes Instrument des Onboardings erwiesen. Sie ist rechtlich als Versammlung einzustufen. Wir stellen uns an gut genutzten Radwegen und Plätzen auf, um mit Fahrradfahrer*innen und Fußgänger*innen ins Gespräch zu kommen.
In Lindau nennt sich eine ähnliche Aktion Pendlerfrühstück.
"Das Gespräch beginnen wir mit einem ‚Dankeschön‘ an die Radfahrer*innen dafür, dass sie sich klimaneutral fortbewegen. Dazu verschenken wir selbstgemachte Schlüsselanhänger, die wir aus gebrauchten Fahrradketten herstellen", erzählt Maik Grebita von der OG Hamburg.
"Bei uns am Bodensee läuft die Aktion unter dem Namen ‚Pendlerfrühstück‘", weiß Jörg Weißenborn von den Lindauer Parents. "Hier verschenken wir Butterbrezeln, (Bodensee-)Äpfel und Flyer – auch das ist super geeignet für eine erste Kontaktaufnahme."
Ob und wie sich das Gespräch ggf. weiterentwickelt, ist ganz unterschiedlich. Themen könnten sein:
- Verkehr und die Infrastruktur vor Ort ("Brennpunkte")
- eine bevorstehende Wahl und der damit verbundene Hinweis auf eine den Klimaschutz unterstützende Partei
- eine Unterschriften-Aktion
- die nächste Critical Mass u. v. m.
Abschließend werben wir für die Bewegung und versuchen die Menschen zu überzeugen, bei uns aktiv zu werden.
Für den Ort einer DANKstelle ist es günstig, wenn es eine viel befahrene Fahrradroute ist, an der die Radler*innen aufgrund der Verkehrsführung langsamer werden müssen. Außerdem sollte an dem gewählten Ort Platz für Gespräche sein, ohne dass der fließende Verkehr behindert wird.
Die Anmeldung erfolgt bei der Versammlungsbehörde. Dafür muss eine Anmelderin und ein Verantwortlicher bestimmt werden. Dies kann ein und dieselbe Person sein. In einigen Orten ist die Versammlungsbehörde an die Polizei angegliedert. Die notwendigen Formulare finden sich im Internet. Der/die Verantwortliche muss während der Versammlung vor Ort sein.
DANKstellen sind zu jeder Tageszeit möglich und sie sind auch sehr gut kindertauglich. Die Kinder können spielen, Flyer verteilen etc. Die Aktion macht sehr viel Spaß, man lernt sich untereinander besser kennen, die Fahrradfahrer*innen reagieren in der Regel sehr positiv auf die Themen und es ergeben sich tolle Gespräche und Kontakte.
Wenn vorhanden, können natürlich auch lokale Partner mit eingeladen werden, z. B. ADFC, VCD, der Fahrradhändler des Vertrauen, der vielleicht eine Reparaturstation anbietet.
"In Hamburg haben wir durch Fahrrad-DANKstellen viele engagierte neue Parents gewinnen können. Wir sind begeistert von der Aktionsform und werden sie in jedem Fall fortführen", resümiert Maik.
Was du brauchst
- kleiner Tisch
- Parents-Banner, Infomaterial, Geschenke
- Warnwesten (ggf. mit Parents-Logo)
- Straßenkreide oder Sprühkreide mit Fahrrad-Schablone
- auch Luftpumpe, Öl und kleine Werkzeuge können ggf. sinnvoll eingesetzt werden
Maik (OG Hamburg)
Jörg (OG Lindau)
Weitere Informationen
- Erfahrungen aus Hamburg inkl. rechtlicher Aspekte
https://docs.google.com/document/d/1VSWfZz8IxMFiXbh88UgWeJw-t_r8Uc-Jcm9uzOvhWjk/edit?tab=t.0 - Ideen vom VCD:
- https://www.strasse-zurueckerobern.de/anleitungen/fahrraddankstelle-2