SPORTS FOR FUTURE

Sports for Future

erschienen im Parents-Newsletter #41 (Juni 2025)

Sports for Future„Sport has the power to change the world.” Was Nelson Mandela in seiner ironischen Rede bereits vor 25 Jahren feststellte, hat auch Sports for Future (SFF) als große Chance im Kampf gegen die Klimakrise identifiziert. Jörg Weißenborn hat mit SFF-Teammitglied Jannik gesprochen.

Frage: Wie sind SportsFF entstanden und was macht ihr konkret?

Antwort: Im Jahr 2018 sind global immer mehr Menschen im Zuge der For-Future-Bewegung auf die Straße gegangen, um für eine klimagerechte Zukunft zu demonstrieren. Unser Gründer Stefan Wagner fand es absurd, dass der Sport als wichtiger gesellschaftlicher Player nicht wirklich präsent war – und das, obwohl ja auch im Kontext von Sportveranstaltungen große Mengen CO2 ausgestoßen werden, Sportler*innen und Vereine riesige Reichweiten und Potenziale haben, um auf die dringendste Krise unserer Zeit aufmerksam zu machen!

Mit prominenten Unterstützer*innen und als neu gegründeter Verein haben wir uns 2019 dann mit unseren Forderungen an die Öffentlichkeit gewandt.

Frage: Wie seid ihr organisiert? Welche Kooperationen pflegt ihr?

Antwort: Wir verstehen uns als Bündnis aus Sportler*innen, Vereinen und Verbänden. Dabei kann vom lokalen Sportverein bis zum international bekannten Olympioniken jede*r unsere Stellungnahme unterzeichnen und Teil unserer Bewegung werden. Wir sind im Austausch mit anderen For-Future-Bewegungen und fordern die Einhaltung der Pariser Klimaziele.

Außerdem setzen wir mit langjährigen Partnern spendenfinanzierte Aufforstungs- und Bildungsprojekte im globalen Süden um.

Frage: Fußballspiele nur noch bei Tageslicht? Tofuwurst statt Bratwurst? Was kann der Sport jenseits solcher Klischees tatsächlich für eine klimagerechte Zukunft beitragen? Immerhin trägt er ja auch selbst zur Klimakrise bei.

Antwort: Das stimmt! Insbesondere die An- und Abreise der vielen Fans hinterlässt bei Sportveranstaltungen oft immer noch einen immensen CO2-Fußabdruck. Aber es gibt Fortschritte: Gemeinsam mit myclimate haben wir beispielsweise einen CO2-Rechner entwickelt, über den man ermitteln kann, wie viele Emissionen tatsächlich verursacht werden.

Darüber hinaus bieten wir in unserem Workbook konkrete Tipps, um Sportveranstaltungen klimafreundlicher zu gestalten. Aber auch im Sport sind die Möglichkeiten begrenzt, wenn die politischen Rahmenbedingungen nicht gegeben sind. Auf unseren Netzwerktreffen sensibilisieren wir für die Chancen und Risiken, die durch die Klimakrise im Sport entstehen. Zudem zeigen wir durch die Aufforstungsprojekte eine konkrete Möglichkeit auf, um entstandene Emissionen zu kompensieren, und fördern gleichzeitig Umweltbildungsprojekte im globalen Süden.

Frage: Gibt es bekannte Namen (Einzelpersonen, Vereine…), die bei SportsFF mitmachen?

Antwort: Ja, von Mitbegründer Fabian Hambüchen über den Ausnahmesegler Boris Herrmann, Badminton-Nationalspielerin Miranda Wilson und Hockey-Olympionikin Nike Lorenz bis hin zur Hockey-Nationalmannschaft der Damen, Landessportbünden und Fußball-Bundesligisten Werder Bremen oder die TSG 1899 Hoffenheim oder den DFB haben sich in den vergangenen Jahren auch viele bekannte Gesichter und Organisationen zusammen mit uns auf verschiedenste Weise für eine klimagerechte Zukunft engagiert.

Zuletzt haben wir eine gemeinsame Social-Media-Spendenaktion mit dem WWF und Marathon-Weltrekordler Eliud Kipchoge umgesetzt, um ein Aufforstungsprojekt im kenianischen Chepalungu-Wald zu unterstützen.

Frage: Du hast jetzt schon mehrfach erwähnt, dass ihr nicht nur in Deutschland aktiv seid…

Antwort: Ja, genau. Neben dem bereits angesprochenen Projekt in Kenia haben wir gemeinsam mit dem WWF, myclimate und der Zenaga Foundation auch schon Projekte im Senegal, in Uganda, Nigeria, Tansania, Südafrika, in der DR Kongo und auf den Philippinen unterstützt. Dabei geht es im Kern immer um die spendenfinanzierte Wiederaufforstung von Flächen, welche in der Regel mit Arten- und Naturschutz einhergeht und bei passenden Gelegenheiten auch Umweltbildungsprojekte inkludiert.

Frage: Wie kann man denn bei euch konkret mitmachen?

Antwort: Das Coole ist, dass es bei uns verschiedenste Möglichkeiten gibt, um aktiv zu werden: von der einfachen Spende für unsere Aufforstungsprojekte über die Unterzeichnung unserer Stellungnahme oder Präsenz bei den globalen Klimastreiks bis hin zur Teilnahme an unseren Netzwerktreffen oder Workshops – es ist ganz einfach, im Sportkontext an einer klimagerechten Zukunft mitzuwirken. Folgt uns gern auf Instagram oder LinkedIn, um Kontakt zu uns aufzunehmen und mehr Infos zu unseren Projekten zu erhalten!

Frage: Was waren bislang eure schönsten oder spannendsten Projekte?

Antwort: Aus meiner persönlichen Sicht war das spannendste Projekt unsere Campact-Kampagne anlässlich der FIFA WM in Qatar, welche klar auf die Missstände vor Ort aufmerksam gemacht hat und die von mehr als 100.000 Menschen unterzeichnet wurde.

Ansonsten finde ich es immer schön zu sehen, welche spannenden Ideen und Initiativen im Sport entstehen, die dann einen echten Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise leisten. Wenn wir es schaffen, die verbindende Kraft des Sports zu nutzen, können wir als Vorbild für die gesamte Gesellschaft dienen!

Frage: Was wünschst du dir für die nähere Zukunft?

Antwort: Wir freuen uns immer über eine noch breitere Bewegung und Unterstützung – vor allem aber geht es darum, die Messlatte zu erhöhen. Wir brauchen einfach mehr Ambition und Tempo, damit wir der Klimakrise und den weiteren Herausforderungen angemessen begegnen!

Frage: Wie kann man mit euch in Kontakt treten?

Antwort: per E-Mail: info[AT]sportsforfuture.de sowie auf Instagram, Facebook und Linkedin: Sports for Future.

Vielen Dank für das nette Gespräch!

 

INITIATIVE VON SPORTS20

Seit 2024 unterstützen wir die Initiative von SPORTS20, die vor allem international die positive Vision von einer klimagerechten Zukunft im Sport weiter vorantreibt.

Die Welt des Sports reicht weit über Felder und Plätze hinaus in die Gesellschaft hinein und hat daher eine besondere Kraft, Menschen zu inspirieren und anzuziehen. Wir nutzen diese Kraft, um den Sport zu einem Motor für eine nachhaltige Transformation weltweit zu machen. Mit unserem Rahmenwerk, das als neuer Maßstab und Standard für die Branche entwickelt wurde, und unserem starken internationalen Netzwerk treiben wir den nachhaltigen Wandel weltweit voran. Eine andere Welt ist möglich!

Die Welt des Sports ist wie keine andere Branche. Ihr Einfluss reicht weit über den Sport selbst hinaus. Allein kann der Sport die Herausforderungen jedoch nicht lösen.

WIR MÜSSEN ALLE IN BEWEGUNG BRINGEN:

  • indem wir uns mit Infrastruktur, Energie, Mobilität und Lebensmittelsystemen befassen,
  • unsere Stimmen erheben und politische Forderungen stellen,
  • Druck auf Regulierungsbehörden, Regierungen und Staaten ausüben,
  • Land für Land – und in multinationalen Foren wie der G20.